Gemeinsamer Unterricht
Seit dem Schuljahr 2014/15 sind wir "Schule des gemeinsamen Lernens".
Dies bedeutet, dass fortan in jedem Schuljahr in allen Klassen Kinder mit besonderem Förderbedarf aufgenommen werden. In den Klasse werden Kinder mit den Förderschwerpunkten „Lernen“, "Emotionale und soziale Entwicklung" und „Sprache“ inklusiv unterrichtet. Die Kinder mit besonderem Förderbedarf in diesen Bereichen werden zieldifferent beschult. Durch eine niveaudifferenzierte individuelle Förderung soll den Kindern die Möglichkeit geboten werden, die Schule „schaffbar“ zu erleben und sie so vor Überforderung zu schützen. Unser Ziel ist der Aufbau von Selbstwert und Selbstachtung durch ein auf Erfolgserlebnisse ausgerichtetes Lernklima.
Für den Schulalltag an unserer Schule bedeutet Inklusion:
- die Schaffung von möglichst vielen gemeinsamen Lern- und Erfahrungsräumen.
- die enge Zusammenarbeit der Sonderpädagogin, dem Multiprofessionellem Team und mit den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern bei der Ziel- und Entscheidungsfindung.
- offene Unterrichtsformen und eine vorbereitete Lernumgebung, um jedem Kind das Lernen auf seinem jeweiligen Niveau zu ermöglichen.
Kinder mit Fluchterfahrung
Derzeit besuchen dreizehn Kinder mit Fluchterfahrung unsere Schule.
Die Kinder werden bei uns ihrem Alter entsprechend in die Regelklassen aufgenommen. In einem Jahresarbeitsplan haben wir festgelegt, wie die Beschulung der Kinder, die im Laufe eines Schuljahres zu uns kommen, erfolgen kann. Wir haben vielfältige Materialien angeschafft, die geeignet sind, die Kinder beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen.
Einen großen Beitrag zur Integration leistet die OGS. Deshalb werden alle Kinder mit Fluchterfahrungen von Beginn an dort aufgenommen.
Ritualisierter Tagesrhythmus
Jeder Schultag beginnt an unserer Schule mit dem Morgenkreis. Um dieses Ritual auf unkomplizierte Art und Weise durchführen zu können, befindet sich in jedem Klassenraum ein fest installierter Sitzkreis. Die Inhalte des Morgenkreises unterscheiden sich je nach Jahrgang. Der Wochenabschluss umfasst einen Klassenrat, der individuell auf die Jahrgänge angepasst wird.
Kompetenzorientierter Unterricht
Eine wichtige Aufgabe des Unterrichts besteht darin, dass den Kindern Hilfen bei der Erschließung der Lebenswirklichkeit gegeben werden sollen. Kinder sehen die Realität aber nicht durch die Augen der Unterrichtsfächer, sondern begegnen ihr ganzheitlich. Der Unterricht hat daher die Aufgabe, Themen kompetenzorientiert anzugehen, wenn sich eine Verknüpfung anbietet.
Ein Beispiel zum Thema "Frühling"
Deutsch
Wortfeldsammlung zum Frühling, Frühlingsgedichte ("Weißt du, wie der Frühling riecht?"), Elfchen
Musik
Frühlingslieder "Der Frühling" aus den 4 Jahreszeiten von A. Vivaldi
Kunst
Frühlingsbilder, Farben des Frühlings
Mathematik
Wie viele Tage hat der Frühling? Kalender, Tageszeiten, Tages-längen, Zeitspannen und Zeitpunkte
Sachunterricht
Frühblüher, Tiere im Frühling, Frühlingswetter
Wie Kinder lernen
Offener und handlungsorientierter Unterricht gehören bei uns zu den grundlegenden Lernformen. Bei der relevanten Bearbeitung einer Thematik soll die ganze Gruppe von der Idee, über die Planung und zielgerichtete Durchführung bis hin zu den Ergebnissen und der Auswertung beteiligt sein und sie mittragen. Offene Unterrichtsformen wie Tages- und Wochenplan, Freie- und Projekt-Arbeit ermöglichen in besonderer Weise den selbstbestimmten Umgang mit einem Thema. Durch ein vielfältiges Materialangebot eröffnen wir den Kindern unterschiedliche Zugänge und Erfahrungen. Wir helfen ihnen, das Lernen zu lernen. Wir Lehrer beraten, helfen und ermutigen die Kinder bei ihrem selbsttätigen Vorgehen.
Zwischen der dritten und vierten Stunde verzichten wir zugunsten einer individuell zeitlich einzuteilenden Lernzeit auf den Pausengong. Die eigenverantwortliche Organisation der Lernarbeit kann nur gelingen, wenn die Kinder methodisch sicher und versiert sind, wenn sie über einschlägige Methodenkompetenzen verfügen. Deshalb wurden verbindliche Lern- und Arbeitstechniken für die einzelnen Jahrgangsstufen festgelegt.
Hausaufgaben
Hausaufgaben dienen an unserer Grundschule der Nachbereitung oder Übung der in der Schule erarbeiteten Unterrichtgegenstände oder der Vorbereitung der kommenden Unterrichtsvorhaben. In der OGS findet eine Hausaufgabenbetreuung durch geschultes Personal statt. Es werden in der Regel jahrgangsbezogene Gruppen gebildet. In der "Allgemeinen Schulordnung" werden folgende Richtwerte für die Dauer der Hausaufgaben vorgegeben:
- 1./2. Schuljahr: 30 min
- 3./4. Schuljahr: 45 min
Anfangsunterricht
Der Übergang vom Kindergarten zur Schule ist ein bedeutender Einschnitt im Leben der Kinder. Sie kommen mit sehr unterschiedlichen Vorerfahrungen zu uns und lassen sich deshalb ganz unterschiedlich auf die schulischen Angebote und Anforderungen ein. Es ist wichtig und hilfreich für uns, eng mit Eltern und Kindergärten zusammenzuarbeiten und möglichst viel von einem Kind zu wissen, um es individuell fördern zu können.
Die Kinder werden in der Schuleingangsphase (SEP), die das 1. und 2. Schuljahr umfasst, unterrichtet. An unserer Schule wird auf Beschluss der Schulkonferenz hin die SEP jahrgangsbezogen durchgeführt. Mit dem Eintritt in die Grundschule begegnen die Kinder einem für sie völlig neuen Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum. Um diese Situation zu erleichtern, verwirklichen wir in den Anfangsklassen das Klassenlehrerprinzip. Damit steht täglich für mehrere Stunden dem Kind die gleiche Bezugsperson zur Verfügung.
Vor der Einschulung
Am Informationsabend für die Eltern der 4-jährigen Kinder werden u.a. Hinweise und Tipps gegeben, wie die künftigen Erstklässler bestmöglich auf den Übergang in die Grundschule vorbereitet werden können. Außerdem gehört die Schulanmeldung, die amtsärztliche Untersuchung sowie der erste Elternabend (meistens Ende Mai/ Anfang Juni) dazu. Nach der amtsärztlichen Untersuchung trifft die Schulleitung im Einvernehmen mit den Eltern die endgültige Entscheidung über die Schulfähigkeit der Kinder. Erste Kontakte und der Start für ein vertrauensvolles Miteinander von Lehrern, Eltern und Schulleitung beginnen schon etwa ein halbes Jahr vor Schulbeginn.
Im Frühjahr besuchen die künftigen Erstklässlerinnen und Erstklässler mit ihren Erzieherinnen und Erziehern in kleinen Gruppen die ersten und zweiten Klassen, um die Räumlichkeiten der Schule kennenzulernen und in schulische Arbeitsweisen hineinzuschnuppern. So werden Kontakte aufgebaut und mögliche Ängste können abgebaut werden.
Wenn möglich, besuchen die neuen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer die zukünftigen Erstklässlerinnen und Erstklässler in der KiTa.
Die Einschulung
Der Einschulungstag wird von den älteren Grundschülern vorbereitet und durch eine Feier im Bürgerhaus bzw. auf dem Schulhof gestaltet. In dieser Feier begrüßen Sie die Erstklässler mit Liedern, Gedichten, Tänzen und vielem mehr.
Die ersten Schulwochen
In den ersten Schulwochen sollen sich die Kinder einleben, ohne sich überfordert zu fühlen. Dazu gehört auch die reduzierte Stundentafel für eine gewisse Zeit. Zu Beginn der Schulzeit liegt ein besonderer Schwerpunkt auf dem sozialen Lernen. Denn, um erfolgreich Lerninhalte erarbeiten zu können, bedarf es mehrerer Bedingungen: Das Kennenlernen der Kinder untereinander, die Fähigkeit, über sich selbst Auskunft zu geben und die Bereitschaft, anderen zuzuhören und anzunehmen. Zudem sollen sie sich vertraut machen mit der schulischen Umgebung, den dort geltenden Regeln und ersten Lern- und Arbeitsformen.
Diagnose und Förderung im Anfangsunterricht
In der Schuleingangsphase wird das Fundament für die weitere schulische Entwicklung des Kindes gelegt. Deshalb beobachten wir die Kinder genau, versuchen ihre Stärken und Schwächen aufzuspüren, um sie mit differenzierenden Maßnahmen individuell fördern zu können. Bezogen auf die individuellen Lernausgangslagen und Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder wird ihnen durch geeignete unterrichtliche Maßnahmen der inneren und äußeren Differenzierung eine individuelle Förderung im jahrgangsbezogenen Klassenverband ermöglicht. Um jedes Kind von Anfang an gezielt fördern zu können, wird in den ersten Wochen des Anfangsunterrichts eine genaue Lernstandanalyse erstellt. Getestet werden die Basiskompetenzen in den Bereichen Motorik, visuelle Wahrnehmung, auditive Wahrnehmung, kinästhetische Wahrnehmung, Kognition, Sprache, Mathematik bis zu den Herbstferien. Nach erfolgten Lernstandfeststellungen werden bei Bedarf individuelle Förderpläne erstellt und mit den Eltern besprochen.
Differenzieren und Fördern
Jedes Kind soll erfahren, dass es fähig ist, etwas zu leisten. Deshalb ermöglichen wir den Kindern, grundlegende Ziele auf unterschiedlichem Niveau, in unterschiedlichen Zeiten und auf unterschiedlichen Wegen zu erreichen und dabei dennoch gemeinsam in einer Klasse zu lernen.
Unser Förder- und Forderunterricht kommt grundsätzlich allen Kindern zugute. Er hat vor allem die Aufgabe, Lernschwierigkeiten und Lücken zu beheben, bietet aber auch die Gelegenheit, schneller und leichter lernenden Kindern zusätzliche Lernangebote zu machen. An unserer Schule gibt es zurzeit neben dem klasseninternen Förderunterricht (überwiegend Mathematik und Deutsch) klassenübergreifende Fördergruppen: LRS- und Dyskalkulieförderunterricht, sowie den „Deutsch- und Mathematik-Forderunterricht“.
Teamkonzept Grundschule Schlangen
Vor dem Hintergrund des Strebens nach der Entwicklung der Unterrichtsqualität an unserer Schule verfolgt das Kollegium der Grundschule Schlangen in den kommenden Jahren die Entwicklung einer tragfähigen Teamarbeit. Dabei stehen folgende Hauptziele im Mittelpunkt:
- die individuelle Unterstützung aller Kinder, die mit ganz unterschiedlichen Lebens- und Lernvoraussetzungen in unsere Schule kommen.
- die Erleichterung des Umganges mit Heterogenität in den Klasse für die Lehrkräfte.
- die Institutionalisierung gemeinsamen Lernens der Lehrkräfte und gegenseitige Unterstützung.
- die Umsetzung externer Vorgaben und die Entwicklung innovativen Unterrichts.
Die Verfolgung dieser Ziele erfordert eine teamorientierte, kooperative Arbeit auf allen Ebenen. Nur so können wir die Freisetzung von Personalressourcen durch Arbeitsteilung und Arbeitsentlastung erreichen. Es werden Freiräume für kreative Ideen und ein konstruktives Miteinander hergestellt. Die Bereitstellung von vorstrukturierten, differenzierten und evaluierten Arbeits- und Unterrichtsmitteln in Materialsammlungen schafft hierfür die Voraussetzungen. Neuerungen werden im Unterricht umgesetzt, systematisch erprobt und reflektiert.
Entscheidungen werden gemeinsam, nach fachorientierten und didaktischen Grundsätzen getroffen. Dabei sind alle Lehrkräfte aktiv beteiligt. Getragen wird die Arbeit durch gemeinsame Normen und Werte. Das gesamte Kollegium trägt letztendlich nach der Evaluation der Ergebnisse die Entscheidungen mit. Im Zentrum des Bestrebens steht das ‚erfolgreiche Lernen der Schülerinnen und Schüler unserer Schule.
Ziele des Schuljahres 2023/24
In diesem Schuljahr integrieren wir die für alle Grundschulen verbindlich eingeführte Lesezeit in unseren Schulalltag.
Ab 02/2024 sind wir Pilotschule des Kreises Lippe zum Thema (Schrift-)Spracherwerb in der Grundschule. Dieses auf zwei Jahre angelegte Projekt findet in Kooperation mit dem Kompetenzteam Lippe statt. Darüber hinaus führen wir das seit 2022 bestehende Projekt „Transmint 4.0“ mit der Arbeitsgruppe Didaktik des naturwissenschaftlichen Sachunterrichts der Universität Paderborn fort.
Wichtig ist uns auch der weitere Ausbau mit den örtlichen Sportvereinen: Erstmals bieten wir eine Schulsportgemeinschaft mit dem VfL Schlangen an und starten eine Kooperation mit dem Bereich Sport der Universität Paderborn.
Die Jahrgangsteams
Die Grundschule Schlangen hat sich für die Arbeit in Jahrgangsteams entschieden. Regelmäßig finden Teamtreffen statt. Bei der Arbeit in den Jahrgangsteams stehen eine Zielorientierung, gegenseitiges Vertrauen und Verlässlichkeit bei den Absprachen im Vordergrund. Voraussetzung ist die Akzeptanz der von den Teampartnerinnen und -partnern erarbeiteten Inhalte und deren verbindliche Umsetzung durch alle Teammitglieder. Die Teammitglieder verstehen sich als gegenseitige Ratgeberinnen und Ratgeber.
Zu den Aufgaben und Absprachen der Jahrgangsteam gehört:
- gemeinsam geteilte Normen und Werte.
- gemeinsamer Arbeitsansatz und Abstimmung mit anderen Teams.
- Evaluation und Überarbeitung der Jahresarbeitspläne am Ende eines jeden Schuljahres in Absprache mit den anderen Jahrgangsteams.
- Regeln der Zusammenarbeit.
Mögliche Inhalte der Teamsitzungen sind:
- Diskussion fachlicher und überfachlicher Themen.
- Unterrichtsplanung (gemeinsame Überlegungen zu Unterrichtsreihen, grobe Festlegung der Inhalte; schwerpunktmäßig für ein Fach).
- gemeinsame Absprachen von Leistungsüberprüfungen und deren Auswertung (Erstellen von Kompetenzrastern, Erstellen von "Kann-Listen", Hausaufgaben).
- Klassenübergreifende Förderangebote.
- Hospitationen (aktuelle Organisation, Fallberatung, klassenübergreifende Angebote, Evaluation der Teamarbeit),